Lhasa-Apso – FCI-Standard Nr. 227 (24.06.2015/DE)
URSPRUNG
Tibet (China)
PATRONAT
Großbritannien
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDS
13.10.2010
VERWENDUNG
Begleithund
KLASSIFIKATION FCI
Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 5 Tibetanische Hunderassen; ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Der Lhasa Apso kommt von Tibet, wo viele in großen Höhen leben und das Klima streng sein kann. Er muss ein zäher kleiner Hund sein um diesen Konditionen Widerstand zu leisten und dieses hatte einen großen Einfluss auf seine Entwicklung. Sein langes, hartes Haar mit seiner dichten Unterwolle dient als Isolation im Winter und das Kopfhaar, welches nach vorne über die Augen fällt, schützt diese vor dem Wind, Staub und grellem Licht.
Der Apso ist eine von mehreren östlichen Rassen, die in den Westen gekommen sind. Der erste Apso kam in den frühen 20iger Jahren nach Großbritannien und wurde schon bald danach in London ausgestellt. Als sie das erste Mal in Großbritannien gesehen wurden, wurden sie mit anderen zotteligen orientalischen Hunden verwechselt und als „Lhasa Terriers“ bezeichnet. Später wurde dann ein Unterschied gemacht, speziell zwischen dem Apso und dem Tibet Terrier, welcher wahrscheinlich hinter den frühen Apsos gewesen ist. Der Lhasa Apso Rasseklub wurde im Jahr 1933 in Großbritannien gegründet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Gut ausgewogen, robust, üppig behaart, ohne Übertreibung.
WICHTIGE PROPORTIONEN
Die Länge von der Spitze des Schulterblatts bis zum Ende des Sitzbeinhöckers ist grösser als die Höhe bis zum Widerrist.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)
Lebhaft und anmaßend. Wachsam, ausgeglichen, Fremden gegenüber allerdings etwas zurückhaltend.
KOPF
Üppiges Kopfhaar, das gut nach vorne über die Augen fällt, welches aber nicht die Fähigkeit des Hundes gut zu sehen beeinträchtigen soll; gut ausgebildeter Bart und Backenbart.
OBERKOPF
Schädel
Mäßig schmal, ab Augenbereich nach hinten allmählich abfallend, nicht ganz flach, aber auch nicht gewölbt, kein Apfelkopf.
Stop
Mittelmäßig.
GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm
Schwarz.
Fang
Ungefähr 4 cm lang, aber nicht quadratisch; der Abstand von der Nasenspitze bis zu den Augen entspricht ungefähr einem Drittel der gesamten Länge von der Nasenspitze zum hinteren Schädelende.
Nasenrücken
Gerade.
Kiefer/Zähne
Die obere Schneidezahnreihe soll knapp hinter die untere Schneidezahnreihe beißen, d.h. eine umgekehrte Schere bilden. Die Schneidezahnreihen sollen Linien bilden, die so breit und so gerade wie nur möglich sind. Vollzahnigkeit ist erwünscht.
Augen
Dunkel, mittelgroß, nach vorne gerichtet eingesetzt, oval, weder groß oder voll, noch klein und tiefgebettet; es darf weder im oberen noch im unteren Augenbereich weiß sichtbar sein.
Ohren
Hängend, stark behaart.
HALS
Kräftig und gut gebogen.
KÖRPER
Ausgewogen und kompakt.
Obere Profillinie
Gerade.
Lenden
Stark.
Brust
Rippen reichen gut zurück.
RUTE
Hoch angesetzt, gut über dem Rücken aber nicht wie ein « Topfhenkel » getragen. Oft am Rutenende mit einem Knick; reich behaart.
GLIEDMAßEN
Vorderhand
Schultern
Gut schräg zurückgelagert.
Unterarm
Vorderläufe gerade und üppig behaart.
Vorderpfoten
Rund, Katzenpfoten ähnlich mit festen Ballen. Gut behaart.
Hinterhand
Allgemeines
Gut entwickelt und bemuskelt. Gut gewinkelt. Üppig behaart..
Hintermittelfuß
Hacken von hinten gesehen parallel und nicht zu nah beieinander stehend.
Hinterpfoten
Rund, Katzenpfoten ähnlich mit festen Ballen. Gut behaart.
GANGWERK
Frei und flott.
HAARKLEID
HAAR
Langes Deckhaar, schwer, gerade und hart, nicht wollig oder seidig. Mittel-
mäßig viel Unterwolle. Das Haar darf niemals die Bewegung beeinträchtigen.
FARBE
Gold, sandfarben, honigfarben, dunkel-grizzle, schieferfarben, rauchgrau, zwei
farbig, schwarz, weiß oder bräunlich. Alle Farben sind gleichermaßen erlaubt.
GRÖSSE
Ideale Widerristhöhe: 25 cm für Rüden, Hündinnen etwas kleiner.
FEHLER
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte
und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER
Aggressive und übermäßig ängstliche Hunde.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B.
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.